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Von Halbwertzeiten von Produkten und periodischen Einmalprämien

Die Produktwelt der Lebensversicherung ist wahrlich komplex geworden. Allein schon zum Navigieren im Dschungel der Produkte für die Ansparphase braucht es einen Produktkompass. Die rasante Evolution in der Produktentwicklung und die Vielfalt im Produktangebot zeigen ein paar Dinge klar auf:

Die Halbwertzeit von Produkten hat stark abgenommen. Nicht alle Produkttypen und -ausgestaltungen erweisen sich im Nachhinein als nachhaltig und dauerhaft sinnvoll – weder für das Unternehmen noch für den Kunden. Gilt ein Produkt heute noch als «Hui» kann es morgen schon «Pfui» sein!

Im Nachhinein realisiert sich immer nur genau ein Pfad von sehr vielen denkbaren Kapitalmarktszenarien. Genau dieses realisierte Szenario entscheidet aber über den Output des Versicherungsproduktes, also insbesondere darüber, ob und wie viel mehr als die Garantie oder die gezahlten Beiträge wieder zurückfließen.

Auch wenn die aktuelle Überschussbeteiligung historisch gesehen eher niedrig ist und tendenziell weiter sinken wird, war die klassische Lebensversicherung in den vergangenen Jahrzehnten gar kein schlechtes Investment – insbesondere vor dem Hintergrund des Kunden größten Feinds: hohe Volatilität am Aktienmarkt. Leider wird der Blick zurück dabei etwas dadurch getrübt, dass diese Policen in den 80ern und 90ern wohl mit einer aus heutiger Sicht recht optimistischen Hochrechnung geschmückt waren. Aber mal ehrlich, wo gab es in den letzten Jahren so beständig Zinsen zwischen drei und vier Prozent? Bei Ihrer Bank?

Mit Blick auf die Zukunft und die sich abzeichnende Entwicklung der Überschussbeteiligung sind zweifelsfrei Produktvarianten gefragt, bei denen die mögliche Rendite nicht oder nur zum Teil von der Überschussbeteiligung abhängt.

Für den Kunden von heute und morgen könnte die kurze Halbwertzeit von Produkten bedeuten, dass es sinnvoller ist, sich anstelle für ein einzelnes Produkt und ein laufendes Investment, sich für periodische Einmalprämien in dann aktuell aussichtsreiche Produktdesigns zu entscheiden und dabei auch noch flexibel zu bleiben. Bei der Kapitalanlage gilt doch auch immer: nicht alle Eier in einen Korb legen.

Was bedeutet dies nun alles für die Produktstrategie von Lebensversicherungsunternehmen?