Die Helvetia hat sie, die Swiss Life ist auf dem besten Weg dahin und die Talanx hat die ersten Weichen dazu auch bereits gestellt. Die Rede ist von einer «Produktplattform». Abstrakt gesprochen ist eine Plattform eine gemeinsame Basis, auf der mehrere Beteiligte miteinander kooperieren. Im Kontext einer Lebensversicherung ist eine Plattform ein technisches Konstrukt, auf dem Produkte für den Kunden und Vertrieb bereitgestellt werden können. Diese Produkte setzen sich üblicherweise aus Versicherungs- und Investmentbausteinen zusammen und können praktisch vor Ort beim Kunden, zum Beispiel via Webtool, individuell ausgestaltet werden. Wer also schon immer von modularen Produkten in der Lebensversicherung – Lego lässt grüßen – geträumt hat, kann diese mit einer Produktplattform nun endlich Wirklichkeit werden lassen.
Das ist aber noch längst nicht alles! Produktplattformen bieten einen vielfältigen Nutzen und mit dem richtigen Partner an der Seite gerade und vor allem auch im aktuellen Zinsumfeld einen echten Wettbewerbsvorteil. Aufkommende Investment- und Zinsopportunitäten können mit einer Produktplattform schnell und einfach genutzt werden. Durch die hohe Technologisierung und Automatisierung ist eine Produktplattform die notwendige Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung und letztlich auch für «Versicherung 3.0».
Ein sogenanntes FinTech kann hier helfen. Mit seinem Knowhow in den beiden Welten Versicherung & Investments und der IT, kann eine solche Plattform aufgebaut werden.
Leider können zahlreiche, unbegründete Vorbehalte gegen eine solche Plattform, und auch echte technische und branchenspezifische Hürden, das Vorhaben einer gemeinsamen Plattform schnell zum Scheitern bringen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die erfolgreiche und nachhaltige Etablierung einer Produktplattform ist das Kooperationsmanagement. Der Kooperationsmanager bringt die richtigen Partner zusammen, ermöglicht Kommunikation und Verhandlungen auf Augenhöhe und wirkt als Mediator und Antreiber bei der konkreten Umsetzung und Realisierung. Kooperationsmanagement ist nicht hinreichend, aber zweifelsfrei notwendig.
Wann kooperieren Sie?