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Ein InsurTech namens Deutsche Familienversicherung

Die vollmundige Aussage des Gründers und CEO der Deutschen Familienversicherung, der erste voll digitalisierte Versicherer zu sein, weckt gewisse Erwartungen. In der heutigen Zeit, geprägt von Superlativen und Pitch-Slang, sorgt diese Aussage aber auch für ein wenig Schmunzeln oder gar Stirnrunzeln.

CEO und Gründer: Dr. Stefan M. Knoll

Unser Interview mit Herrn Dr. Knoll vor zwei Wochen war erfrischend offen und direkt. Man erkennt zweifelsfrei die klare Vision des Firmenlenkers, aber wie sagt man so schön im Fußball: „Entscheidend is’ auf’m Platz!“. Also machten wir uns aus dem beschaulichen schweizerischen St. Gallen auf den Weg nach Frankfurt und zum InsurTech-Event der Deutschen Familienversicherung (DFV).

Im Vorfeld des Events war die DFV recht aktiv in den sozialen und traditionellen Medien unterwegs, so dass es nicht verwunderte, dass das Event nicht nur sehr gut besucht war, sondern auch zahlreiche namhafte Vertreter der Branche und der Presse anwesend waren.

Natürlich wurde das Event, wie es sich für die schöne neue Welt gehört, auch auf Twitter via livestream übertragen. So macht man das heute!

Who the f… is DFV?

Die DFV hat zum 1. April 2007 den Geschäftsbetrieb aufgenommen. Sie hat heute bereits über 500.000 Kunden und vereinnahmte im Jahr 2017 mehr als 72 Mio. EUR Bestandsprämien. Fokus der Geschäftstätigkeit liegt auf Sach- und Krankenzusatzversicherungen, wobei letzteres Segment derzeit der Hauptwachstumstreiber ist. Im Geschäftsjahr 2017 konnten mehr als 50.000 Neukunden gewonnen werden. Der komplette Geschäftsbetrieb kommt mit gerade mal 100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus.

Digitalisierung ist Chef-Sache und auch Aufgabe eines jeden Mitarbeiters

Die bewusste Entscheidung zur Digitalisierung des Unternehmens wurde bereits im Jahre 2014 gefällt. Getreu dem Unternehmensmotto „Einfach. Vernünftig.“ wurde das Produktangebot radikal vereinfacht. Aus einem Sammelsurium aus über 100 verschiedenen Tarifen hat man die 16er-Matrix entwickelt: vier Leistungsbereiche mit je vier Leistungsstufen.

«Digitalisierung beginnt beim Produkt!»

Diese Fokussierung bei der Produktlandschaft erlaubt der DFV einen einfachen Übergang in die digitale Welt. Der Abschlussprozess über die Webseite oder beispielsweise über einen Sprachassistenten ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Dabei sind ein achtwöchiges Widerrufsrecht und die tägliche Möglichkeit auf Vertragskündigung selbstverständlich. In weniger als einer Minute erfolgt die Bezahlung (z.B. via Paypal) und die Antragsbestätigung trifft per E-Mail ein. Es dauert keine sechs Minuten, bis die Policierung und der gesamte Abschlussprozess vollständig abgeschlossen sind – und das auch ohne Unterschrift.

Im Hintergrund operiert ein modernes und selbstentwickeltes Bestandssystem, das in Echtzeit arbeitet und auch in Echtzeit mit dem Kundenportal und der App kommuniziert. Damit werden in rund sechs Minuten Leistungsfälle bearbeitet und zur Auszahlung freigegeben. Dies ist dank moderner Technik, aber auch künstlicher Intelligenz (KI) möglich. Mittels KI wird das eingescannte Dokument klassifiziert, die Leistung identifiziert und mit den Bedingungen zum bestehenden Vertrag abgeglichen – voll automatisiert und frei von Verzögerungen und Unterbrechungen.

«Digitalisierung muss Bequemlichkeit liefern!»

Der Branche mehr als einen Schritt voraus

Mit dem aktuellen Stand bei der Digitalisierung ist die DFV der gesamten Branche mehr als nur einen Schritt voraus. Während in anderen Häusern noch an der Strategie gearbeitet oder über potenzielle Strategieprojekte und Budgets gesprochen wird, ist die Digitalisierung bei der DFV bereits umgesetzt. Das heißt aber nicht, dass man bei der DFV nun fertig und schon am Ziel ist. Ganz im Gegenteil! Auf dem Event hat Herr Dr. Knoll nichts Geringeres verkündet, als bis Ende 2019 eine Verdoppelung der Anzahl der Kunden zu erreichen – wir reden also von 1 Mio. Kunden.

Neuzugang: Vertriebsvorstand Stephan Schinnenburg

Zu dieser Ambition passt es gut, dass kürzlich der Vorstand auf der Position Vertrieb durch den Neuzugang Stephan Schinnenburg erweitert wurde. Die DFV ist bereit für das nächste Level. Dazu passt es auch sehr gut, dass die neue Kooperation mit ProSiebenSat.1, der größten deutschen Sendergruppe, unter der Marke MAXCARE erfolgreich gestartet ist und weitere Kooperationen hinzukommen werden.

Vielleicht mausert sich so die DFV als das wahrscheinlich erste deutsche InsurTech zu einem hessischen Einhorn. Zu wünschen wäre es dem Unternehmen und der deutschen Versicherungsbranche allemal. Die neue Ambition und der Stand bei der Digitalisierung werden den Mitbewerbern aber auch potenziellen Investoren nicht verborgen bleiben.

Und doch: es war nicht alles super letzte Woche in Frankfurt! Der beim Event an jeden Teilnehmer verschenkte Unfallschutz für einen Monat hat leider einen Wohnsitz in Deutschland als Voraussetzung. Wir mussten also ohne zusätzlichen Unfallschutz wieder in die Schweiz zurückkehren. Liebe DFV, für die Umsetzung von Expansionsstrategien ins Ausland steht New Insurance Business natürlich gerne unterstützend bereit!

Lesen Sie hier unser Interview mit Gründer und CEO Dr. Knoll und erfahren Sie mehr über die Deutsche Familienversicherung in dem kurzweiligen Video auf YouTube.